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Forschung und Entwicklung in der betrieblichen Praxis

Forschung und Entwicklung wird immer wieder auch seitens der Politik als Motor für Innovationen und Wachstum der Wirtschaft angesehen.
Die Fachliteratur versteht unter Forschung und Entwicklung Aktivitäten, die in einen umfassenderen Innovationsprozess auftreten. Es handelt sich dabei um eine Kombination von Produktionsfaktoren, die die Gewinnung neuen Wissens ermöglichen soll.

Die industrielle Forschung und Entwicklung lässt sich dabei in drei Teilbereiche unterteilen:
- Grundlagenforschung
Orientierung ausschließlich auf die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ohne Berücksichtigung der praktischen Anwendbarkeit.
- Anwendungsorientierte Forschung
Gewinnung neuer wissenschaftlicher oder technischer Erkenntnisse, unter Bezugnahme einer spezifisch praktischen Zielsetzung oder Anwendung. Der Grundlagenforschung nachgeordnet, die gewonnenen Erkenntnisse sollen technisch und ökonomisch nutzbar gemacht werden.
- Entwicklung
Das letzte Glied der Forschungstätigkeit. Die in der Forschung erlangten Ergebnisse und Erfahrungen werden ausgenutzt, um gebrauchsfertige Produkte und Verfahren neu herzustellen bzw. bereits Bestehende zu verbessern.

Gegenüber anderen betrieblichen Handlungen weist die Forschung- und Entwicklungstätigkeit abweichende Merkmale auf. Zum einen ist die Tätigkeit von Forschung und Entwicklung unsicher. Es besteht Ungewissheit über die Gewinnung neuer Erkenntnisse und deren erfolgreichen Verwertung und Anwendbarkeit. Zudem verlangt die Forschung- und Entwicklungstätigkeit ein hohes Maß an Kreativität. Die Mitarbeiter in einer Entwicklungsabteilung müssen eine hohe individuelle Fähigkeit an schöpferischen Leistung mitbringen. Hinzu kommt ein notwendiges Maß an Informationsaustausch. Insbesondere die interne Kommunikation muss intensiv zu anderen Betriebsbereichen geführt werden, damit der Innovationsprozess abgestimmt und koordiniert werden kann.

Wie jede andere betriebliche Aktivität auch ist die der Forschung und Entwicklung auch zielorientiert. Dabei handelt es sich um eine Art Dienstleistungsfunktion innerhalb des Unternehmens. Die Forschung und Entwicklung liefert unabhängig von den aktuellen Marktbedürfnissen Wissen und Informationen für das gesamte Unternehmen.
Dabei ergeben sich durchaus Zielkonflikte zu den anderen Unternehmensgliederungen.
Insbesondere zum Bereich Vertrieb und Produktion ergeben sich unterschiedliche Planungshorizonte und Zielorientierungen.

Forschung & Entwicklung
- langfristig
- technisch/innovativ
- kreativ
- Perfektionismus
- wissenschaftliche Anerkennung


Vertrieb/Produktion

- kurz-/mittelfristig
- kundenorientiert
- pragmatisch
- Kostenbewusstsein,
Produktivität
- Umsatzsteigerung, Marktanteile realisieren.

In der Literatur wird in diesem Zusammenhang das strategische Trilemma des Technologiemanagements erwähnt.

Wie effizient die Tätigkeit der Forschung und Entwicklung eines Unternehmens ist, lässt sich anhand verschiedener Rahmendaten messen. Das erreichte Leistungsniveau der Forschung und Entwicklung kann zum Beispiel durch die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen, Anzahl der Patente oder durch die Anzahl der neuen Produkte im Produktprogramm beziffert werden. Der wirtschaftliche Erfolg von Neuerungen lässt sich anhand von Lizenzerlösen, Gewinnzuwachs und Prozentsatz neuer Produkte am Umsatz/Gewinn ermitteln.

Die betriebliche Integration von Forschung und Entwicklung schlägt sich in verschiedenen Organisationsformen nieder. Die Wahl des Organisationsmodell kann ein Lösungsansatz bei Effizienzproblemen sein. Je nach Größe des Unternehmens kann die Forschung und Entwicklung zentral oder dezentral in einer funktionalen oder divisionalen Organisation angeordnet sein. Dabei sollten die organisatorischen Rahmenbedingungen und die Gestaltung der Aufgabenstruktur an den Bedürfnissen der Forschung- und Entwicklungsabteilung ausgerichtet sein. Es ist festzustellen, dass bei zunehmender Unternehmensgröße die Tendenz zur organisatorischen Trennung, wenn nicht sogar zum Ausgliedern, der Forschung und Entwicklung hingeht. Letzteres ist auch von der Branche abhängig.

Autor: Textprofi1
Veröffentlicht am:
Dienstag, 21. September 2010, 20:22 Uhr
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